von Marcel Kleffmann,

Tell Me Why: Adventure von Dontnod mit "Trans*-Hauptcharakter" für PC und Xbox One

Tell Me Why (Adventure) von Xbox Game Studios
Tell Me Why (Adventure) von Xbox Game Studios - Bildquelle: Xbox Game Studios
Während der X019 in London ist Tell Me Why für PC (Windows 10, Steam), Xbox One und den Xbox Game Pass angekündigt worden. Tell Me Why wird von Dontnod Entertainment (Life is Strange) entwickelt und in Episodenform erzählt. Die Geschichte besteht aus drei Kapiteln, die in zeitlichen Abständen veröffentlicht werden.

Tell Me Why spielt in einer Kleinstadt in Alaska. Im Mittelpunkt stehen die Zwillinge Tyler und Alyson Ronan. Beide Charaktere sind spielbar, wobei Tyler als "Trans*-Hauptcharakter" (transsexuell) beschrieben wird.

"Der Kernmechanismus des Spiels ist die besondere Bindung zwischen Tyler und Alyson. Gleichzeitig sind menschliche Beziehungen ein zentrales Thema, das eng mit dem Erzählansatz von Dontnod Entertainment verknüpft ist", erklärt Florent Guillaume, der Game Director von Tell Me Why. "Im Laufe der Geschichte werden Spieler*innen Erinnerungen der eineiigen Zwillinge an wichtige Ereignisse erforschen und wählen, welchen davon sie Glauben schenken möchten. Letztendlich bestimmen die Entscheidungen der Spieler*innen die Stärke der Bindung der Zwillinge – und den zukünftigen Verlauf ihres Lebens. (...) Und wir sind Microsoft besonders dankbar für die Unterstützung, Offenheit und Hilfe bezüglich Tylers Identität als Trans*-Mann."

"Microsoft und Dontnod haben sich an Tylers Charakter mit einem echten Bekenntnis zur Glaubwürdigkeit herangetastet", erklärt Nick Adams, Director of Transgender Representation bei GLAAD (LGBTQIA+-Non-Profit-Organisation). "Tyler ist eine liebenswerte Figur, deren Geschichte nicht auf vereinfachte Trans*-Themen reduziert ist. Die Schaffung einer spielbaren Trans*-Hauptfigur und die Sorgfalt, mit der dies umgesetzt wurde, legt die Messlatte für die zukünftige Einbindung von LGBTQIA+-Charakteren in Spielen sehr hoch."

"Wir haben der Adventure-Community aufmerksam zugehört und laut und deutlich wahrgenommen, dass Lücken zwischen dem Erscheinen einzelner Episoden manchmal störend für den Spielfluss sind", sagt Peter Wyse, General Manager bei Xbox Games Studios Publishing. "Wir freuen uns sehr, bekanntgeben zu können, dass die gesamte Tell Me Why-Story im Sommer 2020 erscheinen wird."

Letztes aktuelles Video: Ankündigung

Quelle: Microsoft

Kommentare

Easy Lee schrieb am
Eher Überbegriff für die Welt der Buzzwords. Bin ansonsten sehr für Dekonstruierung von Reizbegriffen. Als erstes schaffen wir am besten mal TL/DR ab ;)
Usul schrieb am
Bubble, Blase, Filterblase... Kommt es mir so vor oder sind das die beliebtesten Buzzwords seit einiger Zeit?
Easy Lee schrieb am
Was immer sehr schwer verstanden wird: Es sind auch und vor allem Minderheiten, die unter dem Diversity-Mindset leiden. Als wir von Inklusion sprachen, ging es darum die Gesellschaft barrierefrei zu gestalten, um Unterschiede und besondere Schwierigkeiten aufzuheben (!). In der mittlerweile entstandenen Kultur werden sie hingegen überbetont. Werte wie Solidarität, Toleranz, Gemeinschaft etc. werden durch Rückzug in die eigene Peer-Group rückgebaut, während man aus den Bubbles heraus Maximalforderungen stellt, die unbedarfte Mitmenschen eher invasiv als integrativ wahrnehmen. Es entstehen Fronten, die bereits aufgelöst waren = Spaltung.
Natürlich muss man berücksichtigen, dass diese Mechanismen überall wirken. Vereinzelung und Filterblasen sind für alle Menschen ein Problem. Vor allem ein digitales, aber eines das durchaus auch massive Auswirkungen auf Begegnungen und Beziehungen im echten Leben hat. Die Kunst heutzutage ist es, sich nicht dazu verleiten zu lassen, es sich kuschelig-konform da einzurichten, wo man sich am ehesten zugehörig fühlt. Auch wenn der Druck sich "zu bekennen" durch die Zuordnung von außen hoch ist. Zwischen den Stühlen ist es dementsprechend unangenehm, aber aufrichtiger. Völlig unabhängig davon von welcher Denkschablone wir jetzt sprechen.
Glühwyrm schrieb am
Serious Lee hat geschrieben: ?15.11.2019 22:09
Glühwyrm hat geschrieben: ?15.11.2019 20:42 was darf satire ?
Ernsthaft jetzt mal ...
Wenn du wirklich glaubst .. also fühlst und glaubst, es gäbe eine Überrepräsentation von diverser Kultur, dann lebst du auf einem Planeten, welcher nicht dieser ist. Rein Statistisch ... nenn mir bspw. aus dem Stand 5 große AAA Titel, in denen diverse Mainchars vorkommen und ich nenne dir in der gleichen Zeit 50 in denen ein durchschnitts Mann (hetero, mit viel glück wenigstens nicht weiß) der Mainchar ist. Selbes mit Filmen und Serien.
Spaltung betrieben, wird von Menschen, die ernsthaft jede noch so kleine Verschiebung der Wahrnehmbarkeit von Minderheiten sofort als Angriff auf ihre eigene Position sehen. Du kannst noch ca (je nachdem wie schnell du so spielst) 10 - 20 Spiele durchspielen pro Jahr, in denen nichtmal eine Trans*person erwähnt wird, aber ein einziges Spiel, in dem mal eine als Mainchar am start ist.
Das führt zu einem Kommentar über "Feminismus(agenda) vergiftet Gehirne" ?!
Und also spätestens wenn du sagst, dass du die "Kommunikationskultur" schlimmer findest als den realen Hass und damit auch die reale Gewalt die diverse Menschen jeden Tag erfahren um dann auch noch über "Gleichschaltung" - was so ziemlich das reale Gegenteil des Diversity Models ist (gibts valide kritik dran) - als Schlagwort zu sinnieren, weil gesellschaftliche Gruppen (Frauen z.b. die Mehrheit und nicht Minderheit sind) plötzlich repräsentation erfahren, die du vorher keine Lust hattest wahr zu nehmen, das schlägt dem Fass einfach den Boden aus. Vermeintliche, Pseudo-Intelektuelle Debatten einfordern und dann solche simplen Zusamenhänge so absichtlich Fehlpropagieren ist einfach nur traurig....
Serious Lee hat geschrieben: ?15.11.2019 18:42 Hollywood und Netflix sind ganz klar auf Minderheiten und Feminismus gepolt. Das ist manchmal charmant (Atypical bspw.), in vielen Fällen aber entweder ein krampfhafter Move Kritik zu vermeiden oder eben...
Doc Angelo schrieb am
Wenn man dieses Leid einmal begreift und man ein grobes psychologisches Verständnis hat, dann offenbart sich auch, warum trans Personen ggf. depressiv oder suizidal sind. Die Gründe liegen doch auf der Hand.
Diese Worte hast Du vorige Seite benutzt, und ich stimme dir da zu. Ich find es schade, das Du davon ausgehst, das die Leute, die diese Studie gemacht haben, es nicht genau so sehen könnten. Dafür hast Du meiner Meinung nach keinen guten Grund, und es wäre schön, wenn Du weniger verschwenderisch mit "naiv" und "ahnungslos" umgehst, wenn deine Ausführungen auf Vermutungen basieren.
Nur um das nochmal klar zu stellen: Mit dem Großteil deiner Ausführungen rennst Du bei mir offene Türen ein.
schrieb am