Wie geht man als Spiele-Entwickler mit massiver Kritik (von konstruktiv bis destruktiv) nach dem Verkaufsstart um? Diese Frage versuchte Sean Murray (Gründer von Hello Games;
No Man's Sky (
ab 34,00€ bei kaufen) ) in seiner Keynote auf der diesjährigen Develop-Konferenz in Brighton (Großbritannien) zu beantworten. Er spricht dabei hauptsächlich aus eigener Erfahrung, schließlich war die Veröffentlichung von No Man's Sky ziemlich turbulent, da versprochene Features fehlten und sich viele Käufer betrogen fühlten.
Sean Murray: "Wir haben etwa zwei Jahre überhaupt nicht mit der Presse gesprochen. Und wir haben auch etwa drei Monate nicht mit den Spielern gesprochen. Das war wirklich hart. Ich hatte mich so oft hingesetzt und den perfekten Blog-Beitrag geschrieben, der alles über die Entwicklung des Spiels und die zukünftige Roadmap erklären sollte. Aber ich erkannte, dass wir in dieser Situation keinerlei Glaubwürdigkeit mehr besaßen."
Nach No Man's Sky hatten auch andere Spiele mit schwierigen und problembehafteten Verkaufsstarts zu kämpfen, zum Beispiel
Fallout 76,
Sea of Thieves und jüngst
Anthem. Murray ist der Ansicht, dass nach solch einem "Launch mit Shitstorm" die Taten wichtiger seien als Worte - und diesen Ratschlag gibt er anderen Entwicklern, die in einer ähnlichen Situation stecken würden.
"Es gab eine Reihe von Spielen, die seit No Man's Sky einen polarisierenden Start hatten und die diese explosive Kombination aus einer Vielzahl von Spielern und Problemen hatten. Und ich sehe, dass EA, Microsoft oder Bethesda versuchen, die Spieler zu besänftigen, indem sie einfach mit ihnen reden, aber egal ob das richtig oder falsch ist, es funktioniert einfach nicht wirklich. Man sieht das die ganze Zeit, wenn ein großer Publisher mit der Community spricht und versucht, das Problem zu lösen und sich dann einmischt und immer mehr von dem Freiraum einnimmt", sagte Murray.
Seiner Ansicht nach ist die beste Methode, sich auf den Hosenboden zu setzen und wieder an die Arbeit zu gehen, anstatt sich um die Gesichtswahrung oder das eigene Image zu kümmern. "Über Features zu sprechen, wenn ein Spiel bereits draußen ist, ist nicht glaubwürdig oder interessant", sagte er im Anschluss in einem Interview mit
GamesRadar. "Deine Taten/Maßnahmen sind so viel wichtiger als das, was du sagst." Selbst wenn die Community zunehmend aggressiver nachfragt.
Im Sommer soll derweil das große
Beyond-Update für No Man's Sky erscheinen.
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