Frauenschau
Bleibt die Frage, wie sehr es sich lohnt, die drei Titel noch einmal oder im Sinne einer Aufarbeitung zu spielen, und die muss man natürlich für sich selbst entscheiden. Bei mir hatten spätestens mit
Zero Ermüdungserscheinungen eingesetzt, da sich die einzelnen Spiele jeweils nur behutsam weiterentwickelt haben. Und das merkt man natürlich auch den Neuveröffentlichungen an, die deshalb vor allem Serienkennern kaum etwas Neues bieten.
Wobei ich sehr froh darüber bin, dass Ryu Ga Gotoku seine Oldies nicht nur frisch herausgeputzt, sondern auch inhaltlich überarbeitet hat. Immerhin wurden u.a. sämtliche, nach wie vor ausschließlich englische Untertitel so überarbeitet, dass sie zum einen das auf japanisch Gesagte genauer sowie klarer verständlich wiedergeben und zum anderen sowohl Namen als auch Bezeichnungen besser in den Serienkanon passen.
Weil die westliche Version nur digital verkauft wurde, enthält die physische Ausgabe der Remastered Collection übrigens eine leere PS3-Box zu Yakuza 5 - für Sammler eine nette Geste.
Zusätzlich sind zum ersten Mal alle Inhalte vorhanden, die man auch in der japanischen Version findet; immerhin wurden die Hostess-Clubs in der westlichen PS3-Version von Yakuza 3 ebenso gestrichen wie dessen Quiz-Minispiel. Und Letzteres ist auch diesmal nicht vorhanden – was für das fernöstliche Remaster aber ebenso gilt. Weil sich dessen Fragen um die damalige japanische Popkultur drehten, ergibt diese Kürzung allerdings Sinn und stört mich in keiner Weise.
Wehe, der Film geht jetzt los!Man könnte noch erwähnen, dass in allen Versionen eine Nebenmission mit inzwischen als transphobisch angesehene Inhalten entfernt wurde. Einige Plakate mit lizenzierten Produkten mussten zudem ersetzt werden und auch einige der Hostessen, deren Aussehen dem ebenfalls lizenzierter Persönlichkeiten glich, sehen jetzt anders aus. Nicht zuletzt sind die Filmszenen der damaligen PS2-Vorgänger nicht enthalten, die einen Rückblick auf das bisher Geschehene boten, doch auch das ist verschmerzbar.
In Yakuza 3 heißt es - zumindest eine Zeit lang - Abschied nehmen von Kamurocho.
Im Gegenzug erlebt man im Remaster alle Aufgaben, die in der ursprünglichen westlichen Fassung fehlten und wer an weiteren Details interessiert ist, findet auf der
Fandom-Wiki alles Wichtige. Inhaltlich restaurieren die Entwickler also vor allem Yakuza 3 sehr sorgfältig und ergänzen sogar dessen Übersichtskarte um eine Anzeige wichtiger Nebenmissionen.
Schade finde ich nur, dass man die ellenlangen Filmsequenzen nach wie vor nur in Yakuza 5 pausieren darf. Eine entsprechende Änderung hätte bei einer vollen Blase ebenso gutgetan wie bei einer überraschenden Paketlieferung. Hinzu kommt das schrecklich altmodische Speichersystem, bei dem bei jedem Festhalten des Spielstands sowohl der Fortschritt als auch die Einstellungen separat auf Festplatte geschrieben werden und man beides nach wie vor manuell bestätigen muss. Doch auch das nur der Vollständigkeit halber.