E3-Vorschau: Call of Duty: Modern Warfare (Shooter)

von Michael Krosta



Call of Duty: Modern Warfare: Neuinterpretation des Military-Shooters?
Krieg gegen den Terror
Entwickler:
Publisher: Activision
Release:
25.10.2019
25.10.2019
25.10.2019
Erhältlich: Digital (PSN, Xbox Store, Microsoft Games Store), Einzelhandel
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Nach den Ausflügen ins Genre Battle Royale bei Black Ops 4 kehrt Call of Duty beim neuen Ableger wieder zur Kampagne zurück. Auf der E3 gaben Activision und Infinity Ward einen kurzen Einblick, was man bei Modern Warfare erwarten kann.



Keine Fortsetzung

Nein, das ist keine Fortsetzung der Reihe. Tatsächlich betont das Studio, dass der Untertitel Modern Warfare nicht von ungefähr kommt und auf die Zahl am Ende verzichtet. Stattdessen strebt man eine Neuinterpretation an und will zeigen, wie die moderne Kriegsführung in Zeiten von Terrorismus und Truppen ohne Uniform heute aussieht.

Die klassische Armee mag zwar als Gegner in diesem modernisierten Szenario ausgedient haben, aber auf der Suche nach den Hintermännern eines Anschlags im Herzen Londons unterscheidet sich das neue Call of Duty nicht unbedingt von dem, was man bereits in der Vergangenheit zu sehen bekommen hat.

Gefährliche Infiltration

In der gezeigten Sequenz verschafft sich die Spezialeinheit unter der Leitung des Serien-Veteranen Captain Price im Schutz der Nacht Zugang zu einem Haus, in dem das Versteck der Terroristen vermutet wird. Statt explosiver Action und Dauerfeuer, steht hier also eher die Spannung im Vordergrund, wenn von außen eine Leiter anbringt und durch ein offenes Fenster einsteigt, sich anschließend leise durch die Korridore bewegt und vorsichtig die einzelnen Räume sichert. Die erste Konfrontation lässt nicht lange auf sich warten: Kaum ist die Tür vorsichtig

Ausgestattet mit Nachtsichtgeräten säubert man in einer Nacht- und Nebelaktion ein Wohnhaus voller verdächtiger Terroristen.
Ausgestattet mit Nachtsichtgeräten säubert man in einer Nacht- und Nebelaktion ein Wohnhaus voller verdächtiger Terroristen.
einen Spalt geöffnet, greift eine kleine Gruppe am Tisch umgehend zu ihren Waffen und eröffnet das Feuer.

Doch die Spezialeinheit reagiert blitzschnell, schießt zuerst das Licht aus und spielt ihre Überlegenheit mit Hilfe der Nachtsichtgeräte aus. Raum für Raum arbeitet sich das Team vor. Dann der erste Schock: Eine Frau rennt panisch auf die Soldaten zu, dann zu einer Wiege, um ihr kleines Baby zu schützen. Was passiert wäre, wenn man die Situation falsch eingeschätzt und die junge Mutter aus Reflex erschossen hätte? Wir wissen es nicht. Allerdings wurde uns auf Nachfrage versichert, dass in einem solchen Fall nicht der obligatorische Game-Over-Bildschirm erschienen wäre, sondern das versehentliche Töten der Zivilistin oder gar des Babys Konsequenzen nach sich gezogen hätte. Bisher bin ich dennoch skeptisch, ob man sich in Spielsituationen tatsächlich oft in Grauzonen bewegt und schwierige Entscheidungen treffen muss, wie es Activision im Vorfeld suggeriert hat. Nach der kurzen Demo wirkt der Shooter jedenfalls immer noch mehr wie ein Call of Duty als ein Spec Ops: The Line.

Aufpolierte Technik

Das muss nicht schlecht sein. Tatsächlich haben mich die Kampagnen der Reihe auf dem Niveau eines Action-Blockbusters meist richtig gut unterhalten und der jüngste Ableger scheint in eine ähnliche Kerbe zu schlagen. Allerdings fällt es schwer, das angesichts der sehr kurzen Präsentation überhaupt sinnvoll einzuschätzen.

asffds
Die Engine wurde mächtig aufpoliert.
Leichter wird es bei der Technik: Infinity Ward hat seine Engine mächtig aufpoliert, was sich bei dem gezeigten Abschnitt auf der PlayStation Pro vor allem in der atmosphärischen Beleuchtung, aber auch den detaillierten Figurenmodellen und lebhaften Schauplätzen wie London bemerkbar macht. Zudem geht jetzt deutlich mehr zu Bruch und man kann die zerstörbare Umgebung stellenweise sogar als taktische Komponente nutzen. Verschanzen sich Gegner z.B. hinter Wänden, kann man sie trotzdem durchsieben, weil die Kugeln durch dünnes Mauerwerk dringen. Auch ist es z.B. möglich, mit der Schrotflinte ein Loch in die Tür zu schießen, um anschließend eine Granate hindurch in den Raum zu werfen. Darüber hinaus hat man jetzt die Wahl, ob man Türen leise öffnen oder Räume stürmen will. Es könnte darauf hindeuten, dass einem das Spiel manchmal die Wahl lässt, ob man lieber rabiat mit Waffengewalt oder doch lieber auf dem Schleichweg vorgehen möchte.
 

AUSBLICK



Angesichts der kurzen Präsentation fällt es mir schwer, eine erste fundierte Einschätzung für Call of Duty: Modern Warfare abzugeben. Zunächst einmal bin ich einfach froh, dass die Serie nach dem Fokus auf Battle-Royale bei Black Ops 4 wieder zur Kampagne zurückkehrt. Und die Szenen wecken zumindest die Hoffnung, dass Infinity War eine spannende, actionreiche und gut inszenierte Story nach altbewährtem Schema und Skript-Einsätzen abliefern wird. Die erwähnten Grauzonen oder schweren moralischen Entscheidungen konnten wir nicht entdecken, doch weckt der brutale Anschlag in London Erinnerungen an die umstrittene Flughafenszenen in Modern Warfahre 2. Bei der Technik ist der Fortschritt dagegen unverkennbar - vor allem hinsichtlich der großartigen Beleuchtung und der erweiterten Umgebungszerstörung, die taktische Möglichkeiten eröffnet. Tatsächlich freue ich mich schon alleine deshalb auf die Kampagne von Call of Duty, weil sie einen willkommenen Kontrapunkt zu den vielen offenen Welten da draußen markiert. Statt mit Beschäftigungstherapien und Sammelzeug zu langweilen, kommt ein Call of Duty in der Regel eher auf den Punkt und gleicht einer intensiven Achterbahnfahrt ohne großen Leerlauf. Jetzt muss Infinity Ward nur noch das Versprechen einlösen, die Grauzonen in der modernen Kriegsführung stärker in den Vordergrund zu rücken, um nicht nur eine Kampagne in der gewohnten Qualität abzuliefern, sondern sich selbst zu übertreffen. Ob das gelingt, erfahren wir dann spätestens im Oktober...

Einschätzung: gut

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Kommentare

GamePrince schrieb am
hydro skunk 420 hat geschrieben: ?12.06.2019 15:10
Tatsächlich freue ich mich schon alleine deshalb auf die Kampagne von Call of Duty, weil sie einen willkommenen Kontrapunkt zu den vielen offenen Welten da draußen markiert.
This.
Gehöre zudem ebenfalls zu den Wenigen, die das Spiel einzig wegen der Kampagne kaufen werden.
Ach hydro ... warst halt schon damals einer besten und bist es scheinbar auch heute noch.
Schließe mich dir wiedermal an.
BestNoob schrieb am
Gibt sicher ein paar Opfer, die sich das vorbestellen :lol: :lol: :lol:
Die Definition von ....... ist immer wieder das gleiche zu tuen und ein anderes Ergebnis zu erwarten.
Affe1234 schrieb am
DaLova hat geschrieben: ?12.06.2019 14:02
Mustafa2 hat geschrieben: ?12.06.2019 13:56
reflection hat geschrieben: ?12.06.2019 12:45
Ich gehöre da anscheinend einer Minderheit an, denn ich ärgere mich häufig, wenn ich lese, dass die meisten Shooter nur noch auf MP setzen anstatt zusätzlich eine gute Kampagne zu bieten. Online reizt mich irgendwie gar nicht, bin ich zu schlecht für und werde alle zehn Sekunden aus den Latschen geballert. :D Von daher bin ich gespannt, ob die Kampagne endlich mal wieder Solisten beglückt.
Das problem ist das man im Multiplayer kein Land sieht gegen Kinder, Arbeitslose und den Leuten wo in ihrer gesammten Freizeit nur Cod zocken. Ich bin zwar noch ziemlich gut in Shootern, aber was da zum Teil für Leute Spielen ist echt hart
das ist halt wieder so ein blödes Klischee sorry. Meine Freunde und ich sind zwischen 25 und 30, alle berufstätig und wir schwitzen schon ordentlich rein. Natürlich kein Esports-Niveau aber die Tabellen werden immer angeführt in den Public Matches. Man muss klar bisschen Zeit investieren aber auch klar keine zwei linke Hände haben.
Ich bin auch so gut wie immer ganz oben dabei :)
Das problem ist halt das manchmal so Leute kommen wo man sich denkt "Wtf wie geht das"
Ich war früher ein ziemlicher Freak deswegen kann ich noch mithalten ?
Bestes Beispiel ist Fortnite.
Man schießt von hinten auf einen, der dreht sich um baut eine Wand, dann eine Rampe, schaut zu dir und knallt dich ab. Die ganzen Kinder spielen es den ganzen Tag und als Gelegenheitsspieler sieht man kein Land.
DaLova schrieb am
Dass das irgendwie im MP Platz findet, ist denke ich mal sogut wie ausgeschlossen. Aber in der Kampagne warum nicht. Ich hab genug vom bunten Klimbim CoD der letzten Jahre :) . Aber wir können uns dennoch denken, wie das am Ende wird. Es werden sicherlich ein paar ernste Cutscenes und Stellen im Spiel enthalten sein, aber bekommen am Ende das gewohnte Popcornkino.
Balla-Balla schrieb am
DaLova hat geschrieben: ?13.06.2019 08:01 ...
Was hälst du denn als MP COD Zocker von dem neuen Ansatz? Wobei ja leider auch nicht klar ist, ob dieser überhaupt irgendwie in den MP mitgenommen wird. Aber mal so generell gefragt.
was meinst du mit "neuen Ansatz" ?
[/quote]
Naja, eben das auch im Video Besprochene. Dass angeblich der Horror des Krieges mehr thematisiert werden soll, das Dilemma der Soldaten, im weitesten Sinne, sagenwirmal, moralische Aspekte ins game kommen (sollen).
schrieb am