Test: Kreuzfahrt Tycoon (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



Kreuzfahrt Tycoon
Entwickler:
Release:
22.11.2005
Spielinfo Bilder  
Das winterliche Wetter in Deutschland macht Sonnenanbetern das Leben schwer. Was liegt da näher als ein bisschen Karibik-Stimmung zu verbreiten oder gar auf einem Luxusliner die Seele baumeln zu lassen? Diesen sonnigen Traum hatten wohl auch die Entwickler vom Kreuzfahrt Tycoon und sind katastrophal havariert…

Herausforderung: Luxusliner-Designer

In der Wirtschaftssimulation Kreuzfahrt Tycoon seid ihr der Manager eines Traumschiffs und dürft einen Luxusliner nach Maß anfertigen. So müsst ihr euch zunächst im Sandkasten- oder Karriere-Modus für eine schwimmende Nussschale entscheiden, wobei sich die Schiffstypen nur beim Preis, Aussehen und der Größe unterscheiden. Bei den Kapitäns-Herausforderungen, dem dritten und letzten Modus, werden
Der Begriff "gesichtslose Gäste bzw. Angestellte" bekommt hier eine ganz neue Bedeutung.
euch Schiff, Geldsumme, Zeitrahmen und oft eine limitierte Auswahl an Bauoptionen vorgesetzt. Mit diesen Beschränkungen müsst ihr  zurechtkommen und die halbwegs abwechslungsreichen Aufgaben lösen.

Bauphase

Bevor ihr mit virtuellen Bordgästen in See stecht, muss der Rohbau mit allerlei Brimborium ausstattet werden: Dazu stehen 74 Räume bzw. Etablissements zur Verfügung wie Kabinen, Casinos, Nachtclubs, Bars, Restaurants, Swimmingpools oder diverse Sportanlagen. Diese Bausteine wählt ihr in einem nett aussehenden, jedoch nicht durchdachten Menü aus: Es gibt z.B. keine Option, um eine größere Fläche mit einem Schlag zu bebauen. Wollt ihr also ein Deck komplett mit Kabinen ausstatten, müsst ihr jede Wohnparzelle umständlich einzeln hinklicken. Gleiches gilt für alle anderen Einrichtungen und Dekorationsobjekte, außer dem Bodenbelag. Somit zieht sich die Bauphase unnötig in die Länge. Habt ihr mit Biegen und Brechen das Schiff ausgestattet, müsst ihr anschließend Personal einstellen, das die Anlagen in Schuss hält und sich um die Bedürfnisse der Urlauber kümmert. Dabei fällt auf, dass die Mikromanagement-Möglichkeiten beim Ausbau und dem Personal keineswegs komplex sind und kaum Feineinstellungen  à la Rollercoaster Tycoon bieten.

Abgelegt

Ist die Urlaubsroute geplant (sofern nicht vorgegeben) und das Schiff auf hoher See, könntet ihr euch eigentlich zurücklehnen und das Treiben genießen - aber nein, dann beginnt die Zufriedenheits-Analyse der Besucher. Aus grässlich verschachtelten Menüs und kaum zusammenhängenden Statistiken müsst ihr Informationen  über die Gäste suchen und dies ist enorm umständlich - was nicht nur am verkorksten Design des Interfaces liegt, sondern an den nichts sagenden Icons, an denen nicht zu erkennen ist, was die Statistik  überhaupt darstellen will. Deswegen verraten längst nicht alle grafischen Darstellungen auf Anhieb, ob es den Passagieren gefällt, die Reise Profit abwirft oder woran es mangelt. Bis ihr  übrigens eine Liste mit Beschwerden gefunden habt, vergeht ordentlich Zeit im Menü-Dickicht.
Neuerdings sind Rettungs-Sechsecke an Bord.

Technische Talfahrt

Nachdem diese Fummelei das Spiel bereits ins Straucheln bringt hat, folgt der Fangschuss mit der Grafikmunition - sogar der erste RollerCoaster Tycoon (genau, der ohne 3D-Grafik) sah hübscher aus. Liegt das Schiff im Hafen, seht ihr im Hintergrund einige Vierecke, die Häuser darstellen sollen, überzogen mit einer unscharfen und unförmigen Texturtapete. Selbst euer Luxusschiff besteht nur aus den nötigsten geometrischen Bausteinen.  Ähnliches gilt für die Bord-Einrichtungen, die allesamt furchtbar schlicht und lieblos wirken. Lediglich die herumwuselnden Urlauber laden zum Zuschauen ein, da jedoch die Entwickler eine Zoom-Funktion vergessen haben, wird auch dieser Mini-Pluspunkt negiert. Es gibt zwar eine Ego-Sicht der Crewmitglieder, die aber aufgrund der Mageroptik, der hässlichen Kanten und der nicht vorhandenen Details noch ärmlicher daherkommt als die bombastisch flache und mit maximal zwei Animationsstufen versehene Wasseroberfläche. Untermalt wird die umständliche und stinklangweilige Luxus-Kreuzfahrt von Fahrstuhlmusik allererster Güteklasse.

   

Kommentare

derherumtreiber schrieb am
das Spiel mag ja spass machen aber wo bleibt da die Action ? :D BOOOM PENG PANG ^^. also ich brauche immer was zum abknallen. trotzdem sieht die grafik für HEUTE auf den bildern !x%4?\"$§ aus. NAJA !
everyone has to decide for him/herself which games he/she wants to play !
johndoe-freename-89669 schrieb am
Eine Schifffahrt die ist lustig eine Schifffahrt die ist schön, la la la la.... :Salut:
Kann man die Schiffe auch auf Eisberge zusteuern lassen?!?!? :Pirat:
Das zieht dann vielleicht den ganzen Entwickler mit runter und wir werden in Zukunft mit solcherlei Gurken verschont!!! :wink:
ScuBIo.O schrieb am
@ eren2323
lol, dann bist du echt keine guten Games gewöhnt. Also ein Spiel zocken mit so einer hässlichen Grafik wo die Entwickler nicht mal zeit hatten den armen Leuten da gesichter zu geben... naja...
Aber muss ja jeder selber wissen. ;-)
Ich mags net. ^^
johndoe-freename-69234 schrieb am
vertreibt den Frogster Interactive überhaupt mal spiele die was taugen? habe bisher nur schrott von denen mitbekommen =(
schrieb am