Die Demo war gestern
Wie fühlt sich der Fußball mit diesen Neuerungen auf dem Platz an? Wer PES 2019 kennt, muss ein wenig umdenken, denn das verlangsamte Spieltempo und die fehleranfälligeren Pässe verlangen mehr Konzentration. Das gefällt mir richtig gut, denn die aufmerksame Gegner-KI lässt nicht viel zu und Kurzpässe kommen selbst mit einem FC Barcelona und Tiki-Taka nicht schlafwandlerisch an den Mann. Zumal korrekte Zuspiele auch die eigene Position und das Tempo berücksichtigen, so dass man in Bewegung fehleranfälliger wird.
Das ist gut für die Spieltiefe, denn wer sich damit auseinander setzt, wird ein sehr befriedigendes Aufbauspiel aufziehen können. Zumal die neue Stadionkamera das Erlebnis mit etwas dynamischeren Perspektiven einfängt - mit dem kleinen
Es gibt zusätzlich zu Weitwinkel & Co eine neue Stadionperspektive.
Nachteil, dass der Ball führende Spieler schon mal aus ihrem Blick verschwindet. Wer das nicht mag, kann natürlich die alte Weitwinkel oder andere aktivieren.
Aber falls ihr die Demo gespielt habt: Die finale Version fühlt sich in einigen Bereichen komplett anders an. Vor allem hinsichtlich der Schiris, Fouls und Kollisionen erinnert das, was da an Umrennen und Wegstoßen auf dem Rasen passiert, teilweise an Rugby. Das ist natürlich übertrieben, aber wurde in der Demo noch zu kleinlich gepfiffen, wird hier zu viel laufen gelassen. So wirkt das allgemeine Tempo auch wieder erhöht, der Spielfluss jedoch brüchiger, weil der Ball gefühlt viel schneller hin und her wechselt.
Probleme mit der Balance
Unterm Strich ist mir das zwar lieber, weil es weniger Unterbrechungen gibt und ein gewisses Chaos auch zum Fußball gehört. Aber nachvollziehbare Pfiffe gegen klare Fouls wären mir noch lieber gewesen. Nicht falsch verstehen: Das ist nicht fatal, dass
Augen zu und durch: Die Schiedsrichter pfeifen in der finalen Version zu selten.
da weniger gepfiffen wird, es gibt auch mal bessere Schiedsrichter, aber es fällt auf lange Strecke deutlich auf. Überhaupt hat Konami in diesem Jahr scheinbar ein Problem mit der Balance.
Dieser Fußball wirkt so körperbetont wie noch nie in der PES-Historie: Größe und Gewicht spielen eine wichtige Rolle, denn da wird abgedrängt, getaumelt und blockiert, da gibt es einen Aufpraller und Abpraller nach dem anderen. Wer in die Schussbahn gerät und den Ball in den Bauch bekommt, sackt in sich zusammen. Das sorgt sowohl für einige tolle realistische Szenen, wenn ein Riese wie Lukaku einen Kimmich einfach wegschiebt, aber auch für einiges an Slapstick beim Zusammenprall - vor allem, weil sich neben den Körpern auch der Ball physikalisch frei nach Einfalls- und Ausfallswinkel bewegt.