Angenehme Steuerung
Wenn man nicht nur faule Ärzte kittelgenau greifen und in die Praxis werfen, sondern selbst kleine Spinde, Feuerlöscher und Süßigkeitenspender problemlos drehen und platzieren kann, ja sogar Räume simpel erweitern und sogar kopieren kann, dann vermisst man die Maus nicht mehr. Zwar gibt es keine besondere Touch-Unterstützung für Switch, aber das mindert den Komfort nicht. Man kann die Kamera drehen und etwas weniger weit heraus zoomen als am PC, aber man kann entweder ganz nah bei einer witzigen Operation in einem der bekloppten Apparate dabei sein oder aus der Vogelperspektive eine konsolenexklusive schematische Sicht auf die aktuelle Raumaufteilung samt bewegter Punkte erhalten.
Auch das Durchschalten von Menüs sowie die Auswahl von Unterbereichen in den Statistiken wurde gut gelöst. Two Point Hospital wurde aber nicht nur hinsichtlich der Steuerung souverän auf die Konsole übertragen: auch die Präsentation ist blitzsauber. Schon im Tutorial freut man sich über die gut lesbare Schrift und später immer wieder über die professionellen deutschen Sprecher.
Topfkrankheit? Ja, aber sie ist heilbar (PS4).
Humor ist eine schwierige Sache, aber gerade die witzigen Durchsagen des Krankenhauses und die Radiosendungen mit ihren bekloppten Themen sorgen vor allem beim ersten Spielen der Kampagne für ein Schmunzeln. Je mehr der 21 Krankenhäuser (für Konsolen gibt es drei speziell designte) man baut, desto häufiger hört man natürlich dasselbe.
Saubere Inszenierung
Und was ist mit der Technik? Keine Ruckler, kein Tearing, kein all zu langes Nachladen. Die charmante Comic-Kulisse mit den eher spärlich texturierten Figuren verschlingt natürlich nicht viele Ressourcen, selbst wenn man schon bald mehrere Krankenhaus-Gebäude gleichzeitig verwalten kann.
Aber dieses fröhlich bunte Artdesign mit seinem Knetfigurenstil unterstreicht nochmal den Humor, der ansonsten aus all den seltsamen Maschinen und Auftritten quillt: Da laufen Leute mit Töpfen oder Glühbirnen auf dem Kopf rum, die in Operationen herausgedreht bzw. umgetopft werden, Rockstars legen sich beim Psyciater auf die Couch und der Hausmeister wird zum Ghostbuster, wenn jemand stirbt.
Je weiter man voranschreitet, desto üppiger und skurriler werden die Baumöglichkeiten (PS4).
Zwar nutzt sich auch die Situationskomik bei längerer Spielzeit etwas ab, außerdem ist die Aufbauphase bei späteren Krankenhäusern nahezu identisch. Im Kern bleibt es also bei den Pro- und Kontrapunkten, die Mathias damals
in seinem Test ausführlich analysiert hat; dort findet ihr auch eine umfangreichere Beschreibung von Aufbau-, Personal- und Finanzmanagement.
Aber Sega hat der Konsolenversion zum einen die qualitativen Ergänzungen der Patches hinzugefügt, darunter der Innenarchitekt, die Copy-Paste-Raumaufteilung sowie die Charakteranpassung. Zum anderen sind natürlich die beiden Erweiterungen "Bigfoot" (Schneeregion) und "Pebberley Island" (Tropenregion) enthalten.