Schnell, hinterhältig oder gar nicht?
Ungewöhnlich ist nicht das Prinzip. Denn auch in Hunt: Showdown folgt man Markierungen, um den Weg zu mächtigen Kreaturen zu finden, trifft also früher oder später andere Spieler, die das gleiche Ziel verfolgen. Immerhin erhält man nur dann richtig fette Beute, wenn man diese Bosse tötet und ihre Überreste zu einem Ausgang am Rand der großen Karte bringt. Das kann aber eben nur einem Teilnehmer bzw. einem Team gelingen, wobei besonders fiese Gegenspieler die Beuteträger auch direkt am Ziel attackieren und um die Früchte ihrer Arbeit erleichtern könnten. Hab‘ ich gehört...
Offen ist das Ganze natürlich dank unterschiedlicher Startpositionen aller Jäger bzw. Teams sowie dadurch, dass verschiedene Wege ans Ziel führen und sich mitunter mehrere Bosse im Einsatzgebiet befinden. Abgesehen davon liegen auch in der Art des Vorgehens große Unterschiede, da manche direkt zum Ziel laufen, während andere erst später dort ankommen oder ihren Kontrahenten gar an den Markierungen auflauern. Nicht zuletzt könnte man die Beutejagd sogar komplett ignorieren. Die Schauplätze wimmeln ja vor vielen weiteren, deutlich kleineren Kreaturen, deren Ableben ebenfalls ein wenig Erfahrung bringt, mit der man sich und seine Charaktere weiterentwickelt.
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Denn das ist das Ungewöhnliche an Hunt: Die Schauplätze selbst sind mehr als hübsche Fassade oder Deckung. Die zahlreichen Kreaturen stellen vielmehr eine echte Gefahr dar, falls man mal einen unüberlegten Schritt tut. Das gilt z.B. für Wasserteufel, die in flachen Gewässern, wo man nicht sprinten kann, auf Opfer lauern. Das gilt aber auch für eigentlich harmlose Zombies, an denen man meist gefahrlos vorbei schleicht, die manchmal aber eben doch unverhofft hinter einer Ecke fauchen. Immer wieder kommt es deshalb vor, dass man flüchten muss – und wehe, dabei rennt man etwas Größerem in die Arme!
Auch auf PlayStation 4 geht man alleine, zu zweit oder zu dritt auf die Jagd.
Sprinten ist ohnehin keine besonders gute Idee, denn darauf werden auch Monster aufmerksam, die vorbei gehende Jäger sonst geflissentlich ignorieren. Sprinten ist außerdem eine recht laute Angelegenheit, die andere Spieler über relativ weite Entfernungen hören. Das ist nämlich eine weitere Besonderheit: Es gibt so viele Situationen, in denen man unvermittelt Lärm verursacht, der den Kreaturen wenig ausmacht, den andere Jäger aber wie ein Metal-Gear-Ausrufezeichen wahrnehmen. Glasscherben sind dabei ein ähnlich zuverlässiger Krachmacher wie von der Decke hängende Ketten oder schwere Tore, die sich ächzend und langsam öffnen.
Fallen und Öl – wie geht man’s an?
Überhaupt spielen Interaktionen mit der Umgebung eine wichtige Rolle, denn man könnte auch Öllampen anzünden, um in dunklen Häusern besser zu sehen oder Gegner anzulocken. Man kann Fenster öffnen, um Feinde vom Dachboden aus unter Beschuss zu nehmen, oder sie schließen, um unentdeckt zu bleiben. Man kann die Lampen auch nehmen und wie Brandgranaten werfen, Äxte auflesen, um für den Nahkampf gewappnet zu sein, sowie Fallen aufstellen, um sowohl Bossen als auch Jägern Schaden zuzufügen. Wichtig ist nicht zuletzt, dass man durch viele Spalten und Ritzen blickt, um z.B. ankommende Kontrahenten zu entdecken. Auch das räumt der Kulisse im Gegensatz zu den einheitlichen Wänden und Objekten anderer Spiele einen höheren Stellenwert ein.