Test: Coco der neugierige Affe (Plattformer)

von Jens Bischoff



Coco der neugierige Affe
Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
kein Termin
30.11.2006
kein Termin
01.02.2007
kein Termin
Spielinfo Bilder  
Erinnert ihr euch noch an Coco, den neugierigen Affen alias Curious George? Vor knapp einem Jahr lief der auf dem gleichnamigen Kinderbuchklassiker basierende Zeichentrickfilm in den deutschen Kinos. Das dazugehörige Videospiel hat aber erst jetzt seinen Weg in die hiesigen Händlerregale gefunden. Hat sich das Warten gelohnt?

Nur für Kinder

Also eines gleich vorweg: Coco, der neugierige Affe ist ein reines Kinderspiel. Wer nicht mehr in die Grundschule geht,
Wo geht's lang? - Die bockige Kameraführung ist eines der größten Ärgernisse des Spiels.
 wird von Namcos Affenabenteuer hoffnungslos unterfordert und sollte daher einen großen Bogen um den Titel machen. Kids und absolute Videospielneulinge könnten hingegen einen Blick riskieren - zumindest, wenn sie bereit sind für ein paar Stunden Spielzeit unverschämt tief ins Portemonnaie zu greifen. Wartet also lieber bis ihr günstig auf Ebay oder dem örtlichen Flohmarkt fündig werdet!

Erwartet aber auch dann nicht allzu viel, denn abgesehen vom geringen Umfang und überteuerten Preis, ist auch der Spielablauf nicht gerade das Gelbe von der Banane. Coco versteht gerade einmal drei Steuerungsbefehle: Ein Druck auf die X-Taste bringt ihn zum Springen, haltet ihr L1 gedrückt, beginnt das Äffchen zu kriechen und drückt ihr die Quadrat-Taste in der Nähe glitzernder Objekte, interagiert Coco mit ihnen. Meist betätigt ihr so einen Schalter, sprecht vereinzelt Personen an, die euch eine simple Minispielherausforderung bescheren oder durchwühlt vorgegebene Kisten und Kommoden, um Coco-Punkte zu sammeln.

Zweifelhaftes Vergnügen

Ansonsten klettert, kriecht und hüpft ihr durch insgesamt 13 sehr kompakte und lineare Levels und sammelt neben Coco-Punkten Bananen und kleine Götterstatuen. Während die Statuen lediglich Zielpunkte im jeweiligen Spielabschnitt darstellen, schaltet fleißiges Bananensammeln diverse Extras frei, die ihr dann mit euren erbeuteten Coco-Punkten im Geschenkeladen erwerben könnt. Das Angebot ist allerdings nicht besonders prickelnd, denn die zum feil gehaltenen Minispiele und Filmsequenzen kennt ihr bereits aus dem Spiel selbst und auch die zum Kauf bereit stehenden Grafiken und Kopfbedeckungen, die Coco aufsetzen kann, sind nichts, für das es sich lohnen würde, bereits absolvierte Levels nochmals nach verpassten Coco-Punkten oder Bananen abzugrasen.

Aufgelockert wird der Jump'n'Run-Alltag aber nicht nur durch zweifelhaftes Punktesammeln und primitive Geschicklichkeitsspielchen wie rhythmusfreie Tanzeinlagen. Hin und wieder müsst ihr euch auch verstecken, von Frogger inspirierte Draufsichthüpfereien bewältigen,
Auflockernde Flugeinlage: Mit einem Bündel Luftballons navigiert ihr Coco durch enge Häuserschluchten.
 unter Zeitdruck Schlüsselobjekte aufstöbern oder mit einem Heliumballonstrauß durch enge Straßenschluchten fliegen. Zudem kann sich Coco an Lianen oder Seilen über Abgründe schwingen, elegant über bemooste Planken oder an Rohren entlang rutschen sowie bewachsene Klippen oder Maschendrahtzäune erklimmen. Das alles hat man aber schon unzählige Male in anderen Spielen gemacht und das aufgrund der teils äußerst hakeligen Kameraführung und Kollisionsabfrage meist wesentlich überzeugender.

Die Präsentation ist angenehm, vor allem die Animationen und Sound-FX sind amüsant. Auch Soundtrack und deutsche Sprachausgabe wissen zu gefallen. Allerdings ist die im Zeichentrickstil gehaltene Kulisse äußerst schlicht, die mickrigen Schauplätze nerven mit unsichtbaren Barrieren und ungünstigen Perspektiven. Eine Schwierigkeitsgradwahl gibt es nicht, wobei die Anforderungen bis auf wenige Stolperstellen recht harmlos sind und der anvisierten Altersgruppe keine größeren Probleme bereiten dürften. Zudem gibt es großzügig verteilte Rücksetzpunkte. Lediglich Speichern kann man nur am Levelende. Die in kurzen Zwischensequenzen aus der Kinovorlage präsentierte Story, erzählt grob die Geschichte des Films nach, hat aber teils klaffende Lücken, wodurch Nicht-Kenner des Streifens einige Zusammenhänge nicht ganz nachvollziehen können.   

Kommentare

LeKwas schrieb am
Also wirklich, nichtsahnende Kinder gnadenlos auszusaugen. Aber was soll's, das gibt's beim Fernsehen schon lange... :roll:
Jörg Luibl schrieb am
KurtCobain65 hat geschrieben:apropo Handheld wann kommt eigentlich der Test zu Mario Baskettball?? Bin mir noch nicht schlüssig ob ich es kaufen soll! :D
Wir warten noch auf ein zweites Testmuster für den Multiplayermodus...
Wishdokta schrieb am
Habe den Fehler gemacht den Film in voller Länge anzusehen. Die Wertung gegenüber dem Film ist ja noch schmeichelnd :lol: :roll: .
Ich glaub mit Rayman und Konsorten ist man um Längen besser bedient. Oder holt euch einen SNES-Emulator und lasst Super Mario World nochmals aufleben.
GreatReaper534 schrieb am
Yoshi 256 hat geschrieben:Irgendwie werden die Lizenzspiele zu Kinderspielen von Jahr zu Jahr schlechter.
Erinnert sich noch jemand an Aladdin für das Sega Mega Drive? So sollte ein gutes Lizenzspiel aussehen.
Habs damals auf Super Nintendo gezoggt ^^
schrieb am