Test: Family Guy (Action-Adventure)

von Jan Wöbbeking



Family Guy
Publisher: 2K Games
Release:
26.01.2007
26.01.2007
Jetzt kaufen
ab 39,00€
Spielinfo Bilder  
Hurrah, eine Zeichentrickserie als Spiel! Ob und wie viel Ironie im vorangegangenen Satz steckt, verraten wir an dieser Stelle nicht. Dafür gibt es ja den ausführlichen Test. Dort erfahrt ihr, ob 2K Games es geschafft hat, den anarchistischen Humor des US-Cartoons "Family Guy" in ein Videospiel zu verpacken, das mehr Spaß macht als die Lizenz befürchten lässt.

Gute Überraschung

"Du da, Konsument! Gehorche, kaufe dieses Spiel und erhalte beim Kauf einer Family Guy DVD 5¬ zurück!" - der Aufkleber
Schwarzer Humor gefällig? Stewie benutzt vom Elektroschock dahingeraffte Leichen als Sprungplattform.
sticht mir sofort ins Auge, als ich die Spielhülle in die Hand nehme. Neben der Aufschrift prangt das Bild des diabolischen Sprösslings Stewie, der mit ernster Mine seinen Zeigefinger in meine Richtung ausstreckt. "Oh je, doch so schlimm?" ist mein erster Gedanke, "Hat das Spiel es wirklich nötig, auf diese Weise Käufer zu gewinnen?" Nein, hat es nicht.

Weder ein Simpsons-Spiel noch eine andere mir bekannte Cartoon-Umsetzung hat es bisher geschafft, den Humor einer Zeichentrickserie so gut ins Spiel zu übertragen wie Family Guy. Die Story hätte nicht hanebüchener ausfallen können, und genau das macht sie so unterhaltsam. Der Haken an der Sache: Spielerisch ist der Genremix aus Action- und Stealth-Sequenzen äußerst simpel gehalten. Doch es hätte schlimmer kommen können, denn wenigstens lassen sich Peter, Stewie und Brian recht annehmbar durch ihr Cel-Shading-Abenteuer steuern.

Weltherrschaft gefällig?

Die Reise durch den Wahnsinn beginnt mit Stewie, dem diabolisch-genialen Baby, das stets versucht, sich aus der matriarchalischen Tyrannei seiner Erzeugerin zu befreien und die Weltherrschaft an sich zu reißen. Jedenfalls aus seiner Sicht. Diesmal hält ihn sein Erzfeind und Halbbruder Bertram in Schach. Ihr schlüpft in Stewies Haut und ballert euch mit seiner aufrüstbaren Strahlenkanone durch Horden von Gegnern und hüpft von Plattform zu Plattform. Dabei dürft ihr auf ein paar Gadgets zurückgreifen: Mit Hilfe des Enterhakens gelangt ihr auf hohe Plattformen und dank drei kleiner Luftballons überquert ihr größere Distanzen im Schwebeflug.

Die Spielabschnitte führen euch durch die Vorgärten und über die Dächer der Nachbarhäuser sowie die von Körperfett überflutete Schönheitschirurgiestation eines Krankenhauses. Sogar einen Trip durch die Eingeweide des eigenen Vaters steht auf dem Programm. Stewart schrumpft sich auf mikroskopische Größe und versucht in Peters Hoden zu gelangen. Dort erhofft er sich Antworten auf die Frage, was sein böser Halbbruder im Schilde führt. Fragt mich bitte nicht, warum diese Antwort ausgerechnet in den Peters Hoden wartet.

Die Schwester & der Laser

Außer dem Geballer und Gehüpfe kommt auch Stewies Maschine zur Gedankenkontrolle zum Einsatz. Mit ihrer Hilfe löst ihr
Mittels Gedankenkontrolle setzt ihr "entbehrliche" Charaktere wie Quagmire für eure Zwecke ein...
einfache Rätsel. Aufgrund nicht vorhandener Gehirnmasse könnt ihr z.B. die im Krankenhaus herumstehenden Schwestern nicht hypnotisieren. Also bringt ihr den herumlungernden Schwerenöter Glenn Quagmire unter eure Kontrolle und baggert das weibliche Personal an. Die Schwestern geraten in Panik und stürzen sich entsetzt in eine der Laserbarrieren. Zum Abschluss schickt ihr Quagmire selbst in den letzten Strahl und voilà: Der Weg zum Ziel wird euch von im Laserstrahl zuckenden Körpern freigehalten.

Habt ihr eine Mission abgeschlossen, wechselt die Handlung zu einem der anderen drei Hauptcharaktere. Peters Schädel hat Bekanntschaft mit einer vom Dach fallenden Satellitenschüssel gemacht. Nun glaubt der ohnehin schon grenzdebile Vater, dass ein Sitcom-Star der 80-er Jahre seine Familie entführt hat. In seinen Augen hat sich das gesamte Städtchen gegen ihn verschworen und versucht ihn aufzuhalten. Also prügelt ihr jeden, der euch über den Weg läuft, zu Klump. Oder besser gesagt: zu Futter, denn die erledigten Passanten verpuffen in einer Rauchwolke und hinterlassen Nahrungsmittel. Das Einsammeln von Hot Dogs und Keksen füllt eine Anzeige, mit dessen Hilfe ihr Supermoves wie einen Drehkick ausführt. Großmütterchen sind nach einem Schlag erledigt, Polizisten und Snackverkäufer vertragen einige Schläge mehr. Manche Passanten kann Peter nur mit einem bestimmten Angriff besiegen. Kinder sind z.B. gegen Schläge immun, nicht aber gegen Tritte. Vielleicht damit niemand hinterher gestehen muss, er habe in einem Videospiel Kinder geschlagen.         
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Kommentare

silverarrow schrieb am
Es ist doch klar, dass solche spiele nicht gut sind. Gibt nur wenige Ausnahmen(Simpsons Hit&Run) solche spiele werden schnell abgefertigt. Kein, in diesem Fall Family Guy-Fan würde sich das kaufen, und deswegen wird da nicht "mehr aufwand betrieben". Schade eigentlich....
KurtCobain65 schrieb am
Also ich finde den Humor von Family Guy sehr geil. Aber der Cell Shading look schreckt mich ab. Wieso hat man nicht ein bissel mehr aufwand betrieben und den Look der serie übernommen? Für mich sieht dieses Cell Shading einfach nur Schlimm und Unprofessionell aus. Die Figuren sehen 1 zu 1 aus wie aus der Serie aber die umgebung gefällt mir gar nicht.
Werde mir das Game wohl mal in der Videothek ausleihen wie gesagt bin eigentlich grosser Fan der Serie!
schrieb am