Test: Tokobot Plus: Geheimnisse der Karakuri (Logik & Kreativität)

von Benjamin Schmädig



Tokobot Plus: Geheimnisse der Karakuri
Entwickler:
Publisher: Take 2
Release:
05.01.2007
Spielinfo Bilder Videos
Eines muss man neidlos anerkennen: Spritzige Ideen für Videospiele kommen meist aus Japan - ob alles anziehende Kugeln ganze Städte aufrollen, wabernde Bälle über die PSP kugeln oder sich in diesem Fall kleine Roboter an den Händen halten, um Leitern zu bauen oder als Rotorblätter über Abgründe zu sausen. Dabei will Tokobot nicht nur die grauen Zellen ansprechen, sondern auch Actionfreunde fordern. Was steckt noch in den knuddeligen Maschinen?

Zeitreise

Wer sich die Protagonisten, Titel und Schauplätze japanischer Videospiele anschaut, könnte meinen, den Asiaten fehle es an landestypischen Namen für Helden oder Orte: "Chaos" (eine Figur aus Xenosaga III) sowie "Cloud" (Final Fantasy VII) sind nur zwei Helden, deren Namen symbolisch für ihren Charakter stehen. Und auch in Tecmos Tokobot gibt es davon jede Menge. Euer Alter Ego hört auf z.B. auf Bolt (zu Deutsch: Bolzen), sein Ausbilder  Fuel (Treibstoff) füttert ihn mit Informationen und die rothaarige Gegenspielerin stellt sich als Flames (Flammen) vor. Weshalb "Bolt" symbolischen Charakter hat, wird schon in der Vorgeschichte deutlich,
Die Tokobots bei der Arbeit: Habt ihr die Roboter verbunden, agieren sie als Einheit. Hier heizt Bolt seinen Gegnern mit dem "Rotorblatt" ein.
denn der schweigsame Held kann als einer der wenigen Menschen kleine Roboter - Tokobots genannt - in Gang setzen. Doch warum gelingt das nur ihm? Weil Tokobots Relikte aus einer längst vergangenen Epoche stammen. Sie zeugen von einer Zivilisation, die vor prähistorischen Zeiten mit technischen Meisterleistungen glänzte, aber eines Tages urplötzlich vom Erdboden verschwand. Nur Ruinen zeugen noch von ihrer Existenz und so bleibt den Menschen nichts anderes übrig, als ihre Hinterlassenschaften in archäologischer Kleinarbeit zu analysieren. Ein knorriger Professor leitet für diesen Zweck ein Forschungslabor und ihr schlüpft in die Haut von Bolt, während der gerade seine Ausbildung als Schatzsucher abschließt.

Eure Aufgabe klingt einfach: Leite Bolt samt Tokobots durch die Ruinen, um Fundstücke für das Labor zu sammeln. Doch zum einen kommt ihr mit einfachen Sprüngen nicht durch die vertrackten Abschnitte, zum anderen bewachen prähistorische Roboter die Anlagen und nicht zuletzt will euch ein Bande fieser Gegenspieler den Garaus machen. Die Absichten der Bösewichter bleiben vorerst allerdings im Dunkeln.

Knobel-Action
Die Tokobots in Aktion: Der Trailer zeigt euch, wie Knobel-Action aussieht.

Falls ihr die Kreuzung aus Puzzeln und Action bereits auf PSP  gesehen habt, hattet ihr wahrscheinlich gerade ein Déjà-Vu. Schließlich handelt es sich bei der PS2-Umsetzung um genau das: einen verfeinerten Handheld-Auftritt. Ungewöhnlich: Die Handlung wurde z.B. um einen Charakter erweitert, der Bolt und seine Tokobots immer wieder mit seinen Robotern angreift - seine Attacken erhöhen die Anzahl der Zwischengegner von zehn auf 16. Außerdem findet ihr im erweiterten Time Attack-Modus (sinnigerweise "Echtzeit-Angriffsmodus" genannt) seltene Artefakte, nachdem ihr einen Level erledigt habt. Und schließlich solltet ihr die Augen aufhalten, denn Tecmo spendiert dem Konsolen-Abenteuer zusätzliche Geheimgänge, in denen nach kniffligen Abschnitten hilfreiche Extras warten. Mit diesen erhalten die Tokobots z.B. spezielle Fähigkeiten, die sie im Kampf stärker machen.

Im Kampf? Ich muss zugeben, dass ich nach dem Ansehen der (PSP-)Trailer erstaunt war, wie oft mich Tecmo vor eine Bande feindlicher Roboter stellt, denn die Videos haben bei mir vor allem den
Im Labor lest ihr alles über Feinde oder Artefakte, kauft Extras und lasst Superchips sowie Overdrives analysieren.
Eindruck eines  Knobelspiels erweckt. In Tokobot bekommt ihr es jedoch zu gleichen Teilen mit Denksport und Action zu tun - wobei keins der beiden Elemente wirklich überzeugen kann. In jedem Fall sind die kleinen Roboter dabei die eigentlichen Stars: Brav trotten sie Bolt mit quietschenden Tritten hinterher, lassen sich in drei Formationen sortieren und solange ihr sie verbindet, nutzt ihr sie als Leiter, Peitsche, Rotorblatt oder Sprungbrett. Müsst ihr z.B. eine hohe Plattform erreichen, sortiert ihr die Helfer in einer geraden Linie hinter euch, springt ab und schlagt zu: Die Tokobots knallen dann gegen einen Magneten an der Plattform und ihr klettert auf ihren Rücken aufwärts. Im Kampf schlagt ihr so hingegen Feinde platt. Sollte Bolt an einen Abgrund kommen, ordnet er die Roboter wiederum rechts und links von ihm an, springt los und wirbelt sie schnell im Kreis. Auf diese Weise kann er kurze Zeit fliegen oder seinen Feinden eins auswischen. Wo große Steine oder Maschinenteile im Weg liegen, packen die Helfer mit an und schleppen das Hindernis zusammen mit Bolt und unter putzigem Schnaufen ans Ziel.

            

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