Test: Shin Megami Tensei: Devil Summoner - Raidou Kuzunoha vs. The Soulless Army (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Shin Megami Tensei: Devil Summoner - Raidou Kuzunoha vs. The Soulless Army
Entwickler:
Publisher: THQ
Release:
27.04.2007
Spielinfo Bilder Videos
Dank THQ können sich heimische Fans über mangelnden Nachschub neuer Shin Megami-Abenteuer nicht beklagen. Erst im März fand Teil zwei der Digital Devil Saga seinen Weg zu uns und nur zwei Monate später steht mit Devil Summoner auch schon der nächste Serienspross parat. Die serientypischen Rundenkämpfe werden darin erstmals in Echtzeit ausgetragen - gelungene Modernisierung oder entstellendes Face-Lifting?

Detektiv mit dunkler Gabe

Inhaltlich entführt euch Devil Summoner ins turbulente Japan der 30er Jahre, wo Kultur und Technik aufeinander prallen. Ihr schlüpft in die Rolle des jungen Raidou Kuzunoha, dem 14. Dämonenbeschwörer eines altehrwürdigen Klans, der mit seinen übersinnlichen Fähigkeiten in die Dienste einer modernen Detektei tritt.
Übersinnliche Ermittlungshilfe: Dämonische Begleiter können Gesprächspartnern zusätzliche Infos entlocken.
 Als eines Nachts eine verängstigte Klientin darum bittet, getötet zu werden, bevor sie vor den Augen der beiden Ermittler von einer maskierten Truppe verschleppt wird, werdet ihr allerdings in etwas hinein gezogen, das weit größer ist als eine typische Vermisstenfahndung. Im Zuge der Ermittlungen kommen nicht nur familiäre Abgründe und okkulte Traditionen zum Vorschein, sondern ihr bekommt es mit einer ganzen Armee natürlicher und übernatürlicher Widersacher zu tun.

Nur gut, dass Raidou nicht nur die Macht hat, Dämonen zu sehen und sie zu bekämpfen, sondern sie auch zu bändigen und für seine Zwecke einzuspannen. Im Verlauf eurer Recherchen baut ihr euch dadurch ebenfalls eine dämonische Heerschar auf, die nicht nur an eurer Seite in den Kampf zieht, sondern euch auch bei Tatortbesichtigungen, Zeugenbefragungen und anderen Nachforschungen mit übersinnlichen Fähigkeiten unterstützt. So können manche der für normale Menschen unsichtbaren Höllengeschöpfe z. B. Gedanken lesen, andere setzen eure Gesprächspartner auf Knopfdruck in Erregung oder besänftigen erhitzte Gemüter und wieder andere haben ein Gespür für versteckte Hinweise oder die Präsenz feindlicher Kreaturen. Zudem haben eure übernatürlichen Helfer verschiedene Fähigkeiten, um Hindernisse zu überwinden: Geflügelte Dämonen können an für euch unerreichbaren Stellen auf Hinweissuche gehen, kleinere Artgenossen zwängen sich durch engste Ritzen, während verführerische Naturen Zielpersonen an andere Orte locken.

Auf in den Kampf!

Doch egal wie spitzfertig ihr bei euren Ermittlungen vorgeht: handfeste Auseinandersetzungen bleiben nicht aus. Immer wieder materialisieren sich ortsansässige Geister und Dämonen, die euch in flotte Echtzeitkämpfe verwickeln. Bevorstehende Scharmützel sind allerdings in gewisser Weise vorhersehbar. Wie in Lucifer's Call  gibt es nämlich ein pulsierendes Signalfeld, das nach und nach seine Farbe wechselt und so die Wahrscheinlichkeit einer möglichen Konfrontation angibt. Bei blauer Farbe sind überhaupt keine Gegner in der Nähe und ihr könnt euch in aller Ruhe umsehen, erscheint hingegen ein allmählich ins Rot übergehender Gelbton ist Vorsicht geboten. Spätestens, wenn das Signal dunkelrot ist, hat bereits ein angriffslustiger Dämon eure Witterung aufgenommen und ist bereit zuzuschlagen. An besonders gefährlichen Orten wechselt die Farbe übrigens schneller von gelb zu rot. Doch auch spezielle Items und Begleiter können Einfluss auf die Kampfintervalle nehmen - sowohl hemmend als auch beschleunigend.

Insgesamt bewegen sich die Kampfunterbrechungen jedenfalls in einem annehmbaren Rahmen und die diversen Beeinflussungsmöglichkeiten sind ausreichend, um gezielt Kampferfahrung zu sammeln bzw. bei Hinweissuchen etwas mehr Ruhe zu haben. Gewöhnungsbedürftig ist lediglich, dass ihr, wenn es zum Kampf kommt, immer nur einen einzigen Begleiter an eurer Seite habt. Diesen könnt ihr zwar beliebig festlegen und auch während einer Auseinandersetzung jederzeit auswechseln, aber stets in der Unterzahl zu sein, gehört bei Devil Summoner einfach zur Tagesordnung. Dafür dürft ihr eurem automatisch agierenden Dämonenpartner taktische Anweisungen geben, wen er wie angreifen, ob er sich auf physische oder magische Angriffe konzentrieren, als Heiler agieren oder einfach machen soll, was er will. Ihr selbst bleibt währenddessen allerdings nicht untätig und rückt den Gegnern mit lähmenden Schusssalven, flotten Schwerthieben oder aufgeladenen Spezial- und Teamangriffen auf den Pelz. Zudem könnt ihr Gegenangriffe blocken und versuchen, Gegner, deren Schwachpunkt ihr ausfindig gemacht habt, einzufangen. Die Übersicht ist aber leider nicht immer optimal und auch die Präzision der Angriffe lässt teils zu wünschen übrig.      

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